Wenn in der Musik von Chromatisch oder Chromatik gesprochen wird so ist das Thema alles andere als einfach. Zuerst einmal müsste musiktheoretisch geklärt werden worauf sich der Begriff Chromatik überhaupt bezieht. So kann z.B. die autonome Chromatik oder aber der Bezug auf das traditionelle Dur-Moll-System. Der große Knackpunkt hierbei ist die enharmonische Verwechslung. So unterscheidet man in der Musiktheorie z.B. zwischen diatonischen und chromatischen Halbtonschritten.
Als Beispiel nehmen wir einfach mal die Töne d und es bzw. dis. Während der Schritt vom d zum es ein diatonischer Halbtonschritt ist, so ist der Schritt vom d zum dis ein chromatischer Halbtonschritt, beide Tonfolgen klingen auf dem Klavier gleich. Das ist für Musikunkundige natürlich sehr verwirrend und nicht nur für die, auch gestandene Musiker haben da so das ein oder andere mal ihre Probleme mit der genauen Definition.
Wir wollen hier allerdings gar nicht so sehr in das Detail gehen, bei uns geht es um die Chromatik im Sinne von „durch Halbtöne gehend“ während die Diatonik ja durch „Ganztöne“ geht (siehe Unterschied Chromatik und Diatonik). Wer etwas tiefer in die Materie eindringen und sich näher mit der Thematik auseinandersetzen möchte dem empfehle ich erstmal die Lektüre des Wikipedia Artikels zum Thema Chromatik.
Wer danach immer noch Lust hat sich damit zu beschäftigen, der kann dann erstmal mit dem Buch Musiktheorie für Musikschulen, das zwar nicht direkt auf die Chromatik als solche eingeht aber in vielen Abschnitten zur Alteration alles sehr ausführlich erklärt. Geht es Dir nur darum eine allgemeinere Erklärung zur Chromatik in der Musik und vor allem im Umgang mit Boomwhackers zu bekommen, dann lies erstmal hier weiter.
Zusammenfassend kann man sagen das ein Ton chromatische Varianten haben kann. Sobald dieser Ton sich aber ändert befinden wir uns wieder in der Diatonik.
Wann spricht man in der Musik von Chromatik im allgemeinen vereinfachten Sinne?
Wenn jemand zu Dir sagt, spiel doch mal die chromatische Tonleiter vom C zum c, so möchte er das Du vom großen C bis zum kleinen c alle Töne in Halbtonschritten spielst. Was dann auch schon alle Töne sind die unser Tonsystem hergibt. Alle anderen sind halt entweder höher oder tiefer. Diese vereinfachte Art und Weise die Chromatik zu spielen und zu notieren hat sich Mitte des 19. Jahrhunderts durchgesetzt um mit möglich wenig Versetzungszeichen auszukommen. Dies liegt unter anderem auch an der großen Verbreitung des Klaviers mit seiner kompromissbehafteten Stimmung die alle Töne gleich stellt.
Genauso funktioniert auch die chromatische Erweiterung der Boomwhackers, es werden die Töne ergänzt die zu den Stammtönen des „Diatonischen Basis Sets“ noch fehlen, diese sind cis/des, dis/es, fis/ges, gis/as und ais/b. Auf der Abbildung sieht man auch sehr gut warum bunte Noten nur bedingt geeignet sind. Während ich das große Cis noch gut vom großen C unterscheiden kann fällt es mir auf dem Bild doch recht schwer genau auszumachen wo nun das kleinste c ist.
Und nun? Um es mit Goethes Worten zu sagen
„Da steh ich nun, ich armer Tor!
Johann Wolfgang von Goethe
Und bin so klug als wie zuvor;“
Was heißt Chromatisch?
Wenn man heute von chromatisch spricht so meint man mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit das auf- oder abschreiten in Halbtonschritten. Dies ist aber eine sehr vereinfachte Darstellung der Chromatik. Denn strenggenommen handelt es sich bei der heute üblichen chromatischen Tonleiter um eine diatonisch-chromatische Tonleiter.
Chromatik Definition Musik
Chromatik stammt vom altgriechischen Chroma und das bedeutet Farbe. Es handelt sich also um die Umfärbung eines vorgegebenen Tones. Demnach hat jeder Ton mehrere chromatische Varianten. So sind diese bei einem a zum Beispiel ais und as, auch ein aisis, also ein a mit Doppelkreuz, auch eine chromatische Färbung des Tones a.
Wie erkenne ich Chromatik im Notenbild?
Die Chromatik ist im Notenbild relativ einfach von der Diatonik zu unterscheiden. Sobald sich der Ton auf der gleichen Linie oder im gleichen Zwischenraum befindet, aber ein Versetzungs- oder Auflösungszeichen davor hat, spricht man von chromatischer Veränderung. Ändert sich die Note im Notenbild jedoch in der Tonhöhe so ist es ein diatonischer Schritt.
Videos zur Chromatik
Nun kann ich hier schreiben wie ich will es wird selten so gut rüberkommen wie eine anschauliche Erklärung. Thomas Forschbach erklärt es in seiner unnachahmlichen Art und Weise sehr einfach.