Kein Maibaum aufstellen in unserem Ort ohne die netten Damen die Abends auf der Bank sitzen und das Lied „Der Mai ist gekommen“ singen. Die Melodie zum Lied ist gar nicht mal so einfach. Es sind punktierte Viertel- und Achtelnoten enthalten, und auch die Sechzehntel Noten verlangen dem jungen Instrumentalisten schon einiges ab. Daher haben wir die Begleitung sehr einfach gehalten. Um die 2. Stimme nicht zu eintönig und langweilig werden zu lassen haben wir hier den Ton g an einigen Stellen zusätzlich eingefügt. Am besten nutzen Sie dafür eine Bassröhre in g oder eine normalen Boomwhacker in g mit Oktavkappe. Zudem kann hier der Ton fis (wenn vorhanden) eingesetzt werden.
Die Melodie selbst ist für Boomwhackers eher ungeeignet und nur für sehr fortgeschrittene Gruppen spielbar, am besten lassen Sie die Melodiestimme von einem Chor singen. Ein Xylophon wie das BWG Glockenspiel von Sonor ist auch eine gute Möglichkeit, denn auch für eine Blockflöte ist das Lied schon recht schwer.
Der Mai ist gekommen Text
Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus.
Da bleibe wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus.
Wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt,
so steht auch mir der Sinn in die Weite, weite Welt.
Herr Vater, Frau Mutter, daß Gott euch behüt‘!
Wer weiß, wo in der Ferne mein Glück mir noch blüht.
Es gibt so manche Straße, da nimmer ich marschiert;
es gibt so manchen Wein, den nimmer ich probiert.
Frisch auf drum, frisch auf im hellen Sonnenstrahl,
wohl über die Berge, wohl durch das tiefe Tal!
Die Quellen erklingen, die Bäume rauschen all-
mein Herz ist wie ’ne Lerche und stimmet ein mit Schall.
Und abends im Städtchen, da kehr‘ ich durstig ein:
Herr Wirt, mein Herr Wirt, eine Kanne blanken Wein!
Ergreife die Fiedel, du lustiger Spielmann du,
von meinem Schatz das Liedel, das sing‘ ich dazu.
Und find ich keine Herberg‘, so lieg‘ ich zur Nacht
wohl unter blauem Himmel, die Sterne halten Wacht.
Im Winde, die Linde, die rauscht mich ein gemach,
es küsset in der Früh‘ das Morgenrot mich wach.
O Wandern, o wandern, du freie Burschenlust!
Da wehet Gottes Odem so frisch in der Brust;
da singet und jauchzet das Herz zum Himmelszelt:
Wie bist du doch so schön, o du weite, weite Welt!
Informationen zum Mailied
Komponist und Dichter sind klar definiert. Der im 19. Jahrhundert sehr populäre und begabte Lyriker Emanuel Geibel schrieb den Text als Frühlingsgedicht. Geibel war in der Zeit auch finanziell sehr erfolgreich und hat sein Werk schon damals durch geschicktes Netzwerken vermarktet. Trotz zahlreicher, laut Geibel um die 30, Vertonungen des Textes setzte sich die Melodie von Justus Wilhelm Lyra durch. Der Mai ist gekommen ist zugleich auch das bekannteste Werk des Komponisten und späteren Pastors.
Das Lied wird auch heute noch traditionell in den Orten Osnabrück, Gehrden und Lübeck gesungen. Alle Orte stehen in direktem Zusammenhang mit dem Komponisten oder dem Dichter, aber auch andere Orte pflegen diesen Brauchtum um den Wonnemonat Mai willkommen zu heißen. Das Lied beschreibt im Großen und Ganzen die freudigen und angenehmen Seiten des Frühlings, und ist eines der bekanntesten Frühlingslieder. Vor dem Mai kommt aber der März, hier kann man zum Beispiel auch sehr schön das Lied „Im Märzen der Bauer“ im Programm unterbringen. Durch den Bezug zur Reiselust und dem direkten erwähnen des Wortes „wandern“ in der letzten Strophe ist es außerdem auch als Wanderlied sehr beliebt.
Einen bis heute sehr beliebten Chorsatz hat Friedrich Silcher erstellt.
Der Mai ist gekommen im Überblick
Der Mai ist gekommen Noten
Der Mai ist gekommen PDF Noten Download
Der Mai ist gekommen Audio
Weiterführende Links
- Volkslieder Archiv
Weitere Informationen zum Frühlingslied unterhalb des Textes
War das schön! Habe eben ein Video von der Schwiegermutter meiner Tochter bekommen. Sie singt darin dieses schöne Mailied. Das hat mir gefallen und ich habe mir gleich den Text gesucht und ihr die beiden ersten Strophen vorgesungen. Das war wunderschön…auch wenn man nicht textfest ist.ßhee