Die Vogelhochzeit

Ein Vogel wollte Hochzeit machen, so der prägnante einleitende Text des deutschen Volks- und Frühlingsliedes „Die Vogelhochzeit“. Es ist eines der nachweislich ältesten Volks- und Kinderlieder Deutschlands. Die Entstehung wird auf etwa 1470 datiert und wird bereits im Wienhäuser Liederbuch überliefert. Es handelt von der Vermählung zweier Vögel, wobei als Bräutigam meist eine Drossel und als Braut eine Amsel genannt wird.

Vorbereitung und Material

Für unser Boomwhackers Arrangement haben wir uns für die Tonart G-Dur entschieden. Hierfür wird eine chromatische Erweiterung benötigt um das Fis im D-Dur Akkord zu spielen. Generell kann der Ton aber auch problemlos weggelassen werden. Die Melodie kommt in G-Dur ohne Alteration aus und kann sehr leicht auf der Blockflöte gespielt oder aber auch gesungen werden. Auch die Cajon Stimme ist sehr einfach gehalten wodurch sich das Lied sehr gut zur Aufführung mit den ersten Jahrgängen der Grundschule eignet.

Für die Akkordbegleitung werden die Röhren D,G,H, A und optional Fis benötigt. Die erste Begleitstimme kann bei vorhandenem Fis auch mit 2 oder 3 Personen besetzt werden. Eine Person ist mit einem Röhrenwechsel aber problemlos machbar.

Für die Melodie werden die Röhren G,A,H,c und ein hohes d benötigt. Besser ist es die Melodie mit einem C-Instrument zu spielen oder zu singen.

Die Vogelhochzeit Text

Ein Vogel wollte Hochzeit machen
in dem grünen Walde.
Refrain:
Fidirallala, fidirallala,
fidirallalalala.

Die Drossel war der Bräutigam,
die Amsel war die Braute.

Der Sperber, der Sperber,
der war der Hochzeitswerber.

Der Stare, der Stare,
der flocht der Braut die Haare.

Die Gänse und die Anten,
die war’n die Musikanten.

Der Spatz, der kocht das Hochzeitsmahl,
verzehrt die schönsten Bissen all.

Der Uhu, der Uhu,
der bringt der Braut die Hochzeitsschuh’.

Der Kuckuck schreit, der Kuckuck schreit,
er bringt der Braut das Hochzeitskleid.

Der Seidenschwanz, der Seidenschwanz,
der bracht’ der Braut den Hochzeitskranz.

Der Sperling, der Sperling,
der bringt der Braut den Trauring.

Die Taube, die Taube,
die bringt der Braut die Haube.

Der Wiedehopf, der Wiedehopf,
der bringt der Braut nen Blumentopf.

Die Lerche, die Lerche,
die führt die Braut zur Kerche.

Brautmutter war die Eule,
nahm Abschied mit Geheule.

Der Auerhahn, der Auerhahn,
der war der stolze Herr Kaplan.

Die Meise, die Meise,
die singt das Kyrie eleise.

Die Puten, die Puten,
die machten breite Schnuten.

Der Pfau mit seinem bunten Schwanz
macht mit der Braut den ersten Tanz.

Die Schnepfe, die Schnepfe,
setzt auf den Tisch die Näpfe.

Die Finken, die Finken,
die gaben der Braut zu trinken.

Der lange Specht, der lange Specht,
der macht der Braut das Bett zurecht.

Das Drosselein, das Drosselein,
das führt die Braut ins Kämmerlein.

Der Uhu, der Uhu
der macht die Fensterläden zu

Der Hahn, der krähet: „Gute Nacht“,
nun wird die Kammer zugemacht.

Die Vogelhochzeit ist nun aus,
die Vögel fliegen all’ nach Haus.

Das Käuzchen bläst die Lichter aus
und alle ziehn vergnügt nach Haus.

Über das Lied „Die Vogelhochzeit“

Das Lied thematisiert die Vermählung zweier Vögel, in den häufigsten Fällen ist der Bräutigam eine Drossel und die Braut eine Amsel. Der größte Teil des Textes handelt über das Verhalten der Hochzeitsgäste. Verschiedenen Vögeln kommen hierbei verschiedene Aufgaben und Rollen während der Hochzeitszeremonie zu. Durch die Kürze und Einfachheit der Strophen sind zahlreiche Neuschöpfungen und regional unterschiedlich stark verbreitete Varianten entstanden. So ist zum Beispiel oft von einer Eule mit einer Beule am Allerwertesten die Rede.

Der Text wird auf das Jahr 1470 datiert und wurde auf verschiedene Melodien gesungen. Die Verwendimg der heute üblichen Melodie ist erst seit dem 19. Jahrhundert belegt. Die Melodie selbst stammt aus Schlesien.

Im sorbischen Kulturraum gibt es mit Ptaci kwas ein Brauchtum der mit Tanz und Gesang die Vogelhochzeit feiert, hierbei sind die Brautleute eine Elster und ein Rabe. Dennoch wird auch hier das Lied „Die Vogelhochzeit“ gesungen. Weitere Infos zu Ptaci kwas.

Die Vogelhochzeit gilt im Allgemeinen als Frühlingslied, ähnliche wie „Alle Vögel sind schon da„, oder „Im Märzen der Bauer„.

„Die Vogelhochzeit“ – Steckbrief

Titel: Die Vogelhochzeit
Entstehung: Melodie seit dem 19. Jahrhunder Text 1470
Komponist:
Unbekannt aus Schlesien
Texter: Unbekannt
Strophen: 26
Tonart: G-Dur

Inhaltsverzeichnis

Die Vogelhochzeit Noten

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